Herzlich Willkommen bei den Litzlocher Moorhexen

 

Wenn damals wieder der Nebel über das Litzlocher Moor zog – dann kamen sie wieder – die Hexen aus dem Moor!

 

Lautlos stiegen sie mit der Dämmerung aus dem feuchten Boden empor. Ihre Gestalten waren vom Schlamm gezeichnet, ihre Augen glühten wie faulige Glut im Nebel. Niemand wusste, woher sie kamen oder ob sie je gelebt hatten. Man nannte sie nur die Moorhexen.

 

Sie schlichen um die Häuser von Gamshurst, huschten durch dunkle Gassen, flüsterten an Fensterläden und hinterließen Fußspuren aus Morast auf den Schwellen der Ängstlichen. Die Tiere jaulten in der Nacht, das Vieh verweigerte das Fressen, und manchmal – ganz manchmal – blieb ein Kind verschwunden.

 

Die Alten sagten, die Hexen suchten etwas. Oder jemanden. Vor Jahrhunderten, so heißt es, hatte ein Bauer aus Gamshurst eine der ihren verraten – an den Scheiterhaufen ausgeliefert, weil sie seine Liebe nicht erwidert hatte. Seitdem kehren sie zurück. Jede Nacht, wenn der Nebel kommt.

 

Und wer dann im falschen Moment aus dem Fenster schaut – dem begegnet vielleicht ein Blick aus gelblichen, toten Augen.

 

Darum löschen die Dorfbewohner bei Nebel jede Kerze, verriegeln ihre Türen und sprechen leise Gebete. Denn sie wissen:

 

Im Nebel ist das Moor nicht leer. Die Hexen sind wieder da.

 

 


Besucht uns auch auf: